11.10.2023 | Neuerscheinung

500 neue Seiten von Schloss Schönbrunn

Maria Theresia baute das ehemalige Jagdschloss Schönbrunn einst zur kaiserlichen Sommerresidenz um. Seine Geschichte geht aber bis in das 12. Jahrhundert zurück. Und noch im 19. Jahrhundert wurden zur Vermählung von Franz Joseph mit Elisabeth weitere bauliche Veränderungen vorgenommen. Ein neues, prachtvoll ausgestattes Buch der Schönbrunn Group und der ÖAW beleuchtet nun auf über 500 Seiten umfassend die Bau- und Austattungsgeschichte von Österreichs größtem Schloss und Kulturgut von Weltrang.

Eines der Schmuckstücke in Schloss Schönbrunn: der Salon der Kaiserin Elisabeth ("Sisi"). © SKB

Die umfangreiche Publikation „Schönbrunn. Die kaiserliche Sommerresidenz“ vermittelt und dokumentiert eindrucksvoll den derzeitigen Wissensstand zur Bau- und Ausstattungsgeschichte von Schloss Schönbrunn, seiner Nebengebäude sowie des Gartens mit seinen Skulpturen und Gartenarchitekturen. Auf 552 Seiten und reich bebildert unterstreicht das Werk die Bedeutung Schönbrunns als barocke Gesamtanlage. Fast 150 Jahre nach der ersten Schönbrunn-Monographie im Auftrag von Kaiser Franz Joseph, entstand das Werk als Kooperation der Schönbrunn Group und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW). Am 10. Oktober 2023 wurde der Band in den Weißgoldzimmern von Schloss Schönbrunn bei einem Festakt präsentiert.

Elfriede Iby und Anna Mader-Kratky fungieren als Herausgeberinnen und Ko-Autorinnen des umfangreichen Werkes während Elisabeth Hassmann, Herbert Karner, Werner Telesko und Günther Buchinger als weitere Autor:innen für diese Publikation gewonnen werden konnten.

Neues Standardwerk zu Schönbrunn

Klaus Panholzer, Geschäftsführer der Schönbrunn Group ist überzeugt, dass ein neues Standardwerk zum UNESCO-Weltkulturerbe vorliegt: „Das neue Schönbrunn Buch – Schönbrunn. Die kaiserliche Sommerresidenz – ist ein Zeichen dafür, welch hohen Stellenwert Forschung und Wissenschaft in der Schönbrunn Group haben. Auf 552 Seiten vereint das Buch das umfassende Wissen vor allem von zwei Frauen: Dr. Elfriede Iby, Leiterin der wissenschaftlichen Abteilung der Schönbrunn Group und Dr. Anna Mader-Kratky, seit kurzem Mitarbeiterin der Schönbrunn Group. Sie wird Dr. Iby als Leiterin der Wissenschaft folgen. Wir sind sehr stolz auf dieses reich bebilderte neue Standardwerk über die Baugeschichte und Ausstattung von Schloss Schönbrunn“.

„Nach meiner fast 30jährigen Tätigkeit in Schönbrunn war es mir ein großes Anliegen, dass das gesammelte Wissen und die vielen Neuerkenntnisse, die ich auch durch die zahlreichen Restaurierungen gewinnen konnte, nicht verloren geht“, erzählt Elfriede Iby. „Als bestgeeignetes Medium dafür bot sich eine wissenschaftlich fundierte und reich bebilderte Publikation über die Sommerresidenz Schönbrunn an. Sie richtet sich nicht nur an das Fachpublikum, sondern wird sicherlich auch kunst- und kulturaffine Leserinnen und Leser ansprechen.“

Ihre Nachfolgerin Anna Mader-Kratky, die als wissenschaftliche Mitarbeiterin seit 2002 in zahlreichen Projekten an der ÖAW zur Kunstgeschichte der Habsburgermonarchie forschte, ergänzt: „Die kaiserliche Sommerresidenz Schönbrunn mit dem Schloss, seinen weitläufigen Nebengebäuden und dem barocken Schlosspark ist in ihrer Gesamtheit erhalten geblieben, was die Anlage auch für die Forschung so wertvoll macht. Für das neue Schönbrunn-Buch haben wir diesen reichen Bestand mit historischen Plänen, Ansichten und Schriftquellen abgeglichen, um die Entwicklung des Ensembles zu dokumentieren. Denn das Wissen über Vergangenes ist der Schlüssel, um die Bedeutung Schönbrunns als UNESCO Welterbe zu verstehen.“

Von der Katterburg bis Kaiserin Sisi

Die Geschichte Schönbrunns – und damit auch das Buch – beginnt im 12. Jahrhundert mit einer ersten urkundlichen Erwähnung des Anwesens Katterburg, das damals im Eigentum des Stiftes Klosterneuburg stand. 1569 ging Katterburg in den Besitz des Hauses Habsburg über und trägt seit 1642 den Namen Schönbrunn nach dem dortigen Schönen Brunnen. Der bedeutende Barockarchitekt Johann Bernhard Fischer von Erlach, dessen 300. Todestag sich heuer jährt, lieferte Ende des 17. Jahrhunderts die Pläne für ein Jagdschloss, das Maria Theresia später mit großem Aufwand zu ihrer Sommerresidenz umbauen ließ.

Während sich die Kaiserin mit viel Engagement in die Ausstattung des Schlosses einbrachte, lag ihrem Gemahl Franz Stephan vor allem die Gestaltung des weitläufigen Schlossparks am Herzen. Die letzten baulichen Eingriffe ereigneten sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts, als die Fassaden ihr heutiges Erscheinungsbild erhielten. Anlässlich der Vermählung Franz Josephs mit Elisabeth, genannt Sisi, erfolgten noch einmal Neuausstattungen.

Mit dem Umbau zur kaiserlichen Sommerresidenz erhielt Schönbrunn zur Mitte des 18. Jahrhunderts einen besonderen Platz in der Geschichte des Wiener Hofes und galt seit damals als sommerliches Pendant zur Wiener Hofburg als Stadtresidenz. Seit 1996 zählt Schönbrunn zu den UNESCO-Welterbestätten und wird jährlich von Millionen Gästen aus aller Welt besucht. Der umfassende Band von Elfriede Iby und Anna Mader-Kratky leistet einen wichtigen Beitrag dazu, diesen besonderen Ort österreichischer Geschichte auch für künftige Generationen zu bewahren und das Wissen darüber nachhaltig zu sichern.

„Das durch eine gelungene Kooperation zwischen der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und der Schönbrunn Group zustande gekommene Buch über Schloss Schönbrunn genügt höchsten wissenschaftlichen Ansprüchen, ist aber gleichzeitig für eine breite, weit über das Fachpublikum hinausgehende Leserschaft geschrieben worden. Damit wird zwei Ansprüchen, die im Selbstverständnis der Akademie eine zentrale Rolle spielen, überzeugend entsprochen“, so Herbert Karner, Leiter des Forschungsbereichs Kunstgeschichte am Institut für die Erforschung der Habsburgermonarchie und des Balkanraumes der ÖAW.

 

AUF EINEN BLICK

Das Buch „Schönbrunn. Die kaiserliche Sommerresidenz“ wurde herausgegeben von Elfriede Iby und Anna Mader-Kratky. Es umfasst 552 Seiten mit zahlreichen Abbildungen und ist ab sofort im Handel erhältlich.

Schönbrunn. Die kaiserliche Sommerresidenz